Filmabend: Latcho drom

Wann

Mittwoch 2 Oktober    
19:30

Wo

Kulturkneipe Dalborn
Hauptstraße 23, Blomberg-Dalborn, 32825

Ein 1993 produzierter Film des aus Algerien stammenden, französischen Regisseurs Tony Gatlif. Der Film thematisiert die „Reise der Zigeuner“, gemeint ist die mutmaßliche Migration der Roma von Indien bis nach Nordafrika und Europa. Latcho Drom ist ein Ausdruck auf Romani und bedeutet so viel wie „Gute Reise“.

Eine ausführliche Beschreibung mit Verweisen (Links) auf Quellen im Internet findet sich hier (PDF-Datei).

Nachfolgend die Filminfos ohne Verlinkung:

Es ist die Musik, durch die sich das Glück und Leid der Leute ausdrückt.

Tony Gatlif: „Die Suche nach Sängern, Tänzern und Musikern für den Film führte mich in ein Dutzend Länder. Ich war hingerissen von den indischen Zigeunern und Zigeunerinnen, gerührt von den Zigeunergeigen Rumäniens, fasziniert von Cata, einer spanischen Sängerin. LATCHO DROM ist weder ein Dokumentar- noch ein Spielfilm. Er ist ein Musical, das die Geschichte der historischen Odyssee der Zigeuner von Indien nach Ägypten erzählt.“

Der Film verzichtet vollständig auf Dialoge oder schauspielerische Darbietungen. Einzige Stilmittel sind die so verstandene Musik der Roma und ihre Ausprägungen, die diese Musik in den jeweiligen Ländern erfahren haben soll, in denen einzelne Romastämme sesshaft geworden seien. Latcho Drom basiert auf dem geläufigen Herkunftsmythos der Roma und bestätigt die populäre Annahme einer angeblich stilistisch konsistenten „Zigeunermusik“ im Rahmen einer Weltmusik.

Die Darsteller sind allesamt professionelle oder Laienmusiker. Zuvor unbekannte Gruppen wurden durch ihre Mitwirkung in dem Film populär und zu gefragten Teilnehmern bei Weltmusikfestivals.

Der Film umfasst acht Episoden, die einzelnen Ländern zugeordnet sind. In jeder Episode werden ein oder mehrere Lieder oder Musikstücke von Romamusikern dargeboten. Der Film beginnt in der Wüste Rajasthans, dem mutmaßlichen Ursprungsort des Romavolks, führt weiter über Ägypten und die Türkei.

In der Episode, die in Rumänien spielt, tritt die Musikgruppe Taraf de Haïdouks auf. Die darauffolgende Episode führt nach Ungarn und in die Tschechoslowakei. Die französische Episode spielt überwiegend in Les Saintes-Maries-de-la-Mer. Dort geben Dorado Schmitt und sein Cousin Tchavolo Schmitt mehrere Gypsy-Jazz Stücke zum Besten.

Der Film endet im spanischen Badajoz, wo zunächst mehrere Flamencostücke gespielt werden. Den Film beschließt die Sängerin La Caita mit dem Lied El pajaro negro („Der schwarze Vogel“).

In acht Episoden unterteilt, die in acht unterschiedlichen Ländern oder Orten angesiedelt sind, gibt „Latcho Drom“ einen Einblick in die musikalische Kultur der Roma. In jedem Fragment werden ein oder mehrere Lieder von Romamusikern unterschiedlichster Herkunft dargeboten und somit ein faszinierendes Bild einer musikalischen Kultur aufgezeigt, die bei allen unterschiedlichen Einflüssen und Umständen doch auf der ganzen Welt gleichermaßen zuhause ist und gelebt wird.

Kontakt: Holger Sonnenburg